Dänemark: LEGALES WILDZELTEN I

PK Aero zelten 0Urlaub in Dänemark – das bedeutete früher Pölser und Softeis, endlose Sommertage am Strand, die Familie zusammen gepfercht in einem bunten Ferienhaus.
Diesen Sommer habe ich Dänemark einmal anders bereist, nämlich mit Rad und Zelt. Und mich dabei nicht nur in die idyllischen Städtchen und einsamen Wege am Meer verliebt, sondern vor allem in das dänische System des „legalen Wildzeltens“, das es in Deutschland nicht gibt.

Von Norddeutschland ist es ja nur ein Katzenspung. Ich fuhr mit der Bahn nach Sønderborg und radelte vier Tage durch die dänische Südsee, die Inselwelt südlich von Fünen. Wegen der vielen Inseln und Fährverbindungen ergeben sich hier für Radreisende tausendundeine Route, und man kann jeden Tag neu entscheiden, wohin es gehen soll und wie weit man fahren will.

Übernachtet habe ich mitten in der Natur, ohne Wohnmobile, Dauercamper und Sattelitenschüsseln um mich herum. Das ist mööglich, weil in Dänemark Privatleute, Kommunen oder Institutionen wie z.B. Hafenmeistereien „nicht motorisierten Wanderern“ – also Wanderern, Radfahrern, Kanuten und Reitern – Übernachtungsplätze zur Verfügung stellen. Man darf ein oder zwei Nächte blieben; meist gibt es ein Plumpsklo, einen Wasseranschluss und eine Feuerstelle. Manchmal muss man sich anmelden, manchmal ein paar Euro bezahlen. Dafür hat man seine Ruhe und schläft an außergewöhnlich schönen  Orten, wie ich  beispielsweise an der Südküste von Aerö, direkt oberhalb der Touristenattraktion Voderup Klippen.

Selbst an einem Sommerwochenende war das ein einsamer Ort. Am Abend schlugen noch zwei Holländerinnen ein Zelt neben mir auf, am Morgen hatte ich die grasbewachsenen Klippen wieder ganz für mich allein. Um mich herum grasten Kühe, sonst gab es nur Möwen und Wind.  Nach einem langen Spaziergang und ausgiebigen Frühstück radelte ich weiter.

 

Meine Radreise, ein Vorschlag für eine Mehrtagestour:

Von Sønderborg immer nach Osten, über Aerö, Fünen, Langeland  nach  Rødbyhavn, mit der Fähre nach Fehmarn udn von dort mit der Bahn zurück nach Hause.

Ein anderer Rundkurs ergibt sich mit dem Endpunkt Middelfart oder Kolding.

Kartenmaterial:
Z.B. „Ostsee – Radweg Dänemark“ von Bikeline.
800 KM auf Fünen, Lolland, Langeland, Aerö und anderen Inseln.

Achtung:
Der Ostsee – Radweg ist nicht zu verwechseln mit dem OstseeKÜSTENradweg, den es in Dänemark ebenfalls gibt.

Übernachtungsführer:
Die nur auf dänisch erhältliche Broschüre „OVERNATNING I DET FRI“.

Dazu mehr in meinem Reisebericht Teil II

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